Bornitz

Bornitz ist ein historisches Straßendorf. Es befindet sich an der westlichen Grenze der Gemeinde Elsteraue, die insgesamt 10 Ortschaften vereint.

Seit 1378 ist der Name des Ortes nachgewiesen. Das Gebiet der heutigen  Elsteraue war aufgrund der Landschaft frühzeitig besiedelt und diese Besiedlung geht bis in das Zeitalter der Germanen zurück. Eine Grabstätte der Hermanduren, ein Volksstamm der Elbgermanen (etwa15- 115 n. Ch.), befand sich in der Sand- und Kiesgrube bei Bornitz, dem heutigen Sportplatz.

Die über 100 Jahre alte Dorfstraße mit historischem Kopfsteinpflaster prägt das Ortsbild ebenso wie die angrenzenden Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Das älteste Fachwerkhaus des Ortes, erbaut 1709, erstrahlt nach umgehenden Sanierungsarbeiten heute in ganz neuem Glanz. Leider ist vom historischen Fachwerk nichts mehr erhalten geblieben.
Weitere Besonderheiten weisen das Fachwerkhaus Hauptstraße 33 und Schulgasse 5 auf. Erwähnenswert sind dabei die wilden Männer, eine bestimmte Anordnung des Gebälks. Nur wenige Meter weiter, am ehemaligen Dorfplatz, befindet sich die Lutherlinde. Zum 300.Todestages Martin Luthers wurde diese gepflanzt und spendet noch heute dem Denkmal Schatten.
Unterhalb des Dorfplatzes am Grundstück Hauptstraße 39 erinnert eine Brandtafel an den verheerenden Großbrand von 1841. Für Bornitz ein dramatisches Ereignis, da innerhalb einer Stunde 42 Häuser (20 Gehöfte) niederbrannten.
Traditionen gab es in der Vergangenheit viele in Bornitz.
Von den Bierbrauereien in den ehemaligen Gastwirtschaften „Zum Goldenen Stern“ und „Gasthof zur Zufriedenheit“ und den vier Ziegeleien aus dem 18. und 19. Jahrhundert konnte leider nichts mehr erhalten werden.
Heute bilden Historisches, Neuansiedlungen und vielfältiges Gewerbe in Bornitz ein gutes Gleichgewicht. Zwei Spielplatze, eine Kindertagesstätte sowie ein aktives Vereinsleben ergänzen das Leben im Ort. Und wer gern in der Geschichte stöbert, der ist in der Heimatstube in Bornitzer Hauptstraße 3/Kindertagesstätte gern gesehen.

Kontakt: nach Voranmeldung bei Ortsbürgermeisterin Frau Kabisch (Tel. 034424- 21334)

Gleich drei Gewässer bereichern die Ortschaft Bornitz. Der Floßgraben, ein künstlich angelegter Kanal, der 1587 auf einer Länge von 82 Kilometern zum Holzflößen erstellt wurde, führt derzeit kein Wasser mehr. Eingebettet von alten Eichen bildet er einen grünen Abschluss zum Ort. Der Maibach - derzeit ohne Wasser - als weiteres Gewässer schlängelt sich gemütlich durch den ganzen Ort. Links und rechts des Baches verbinden sich attraktives Leben dank junger Familien und gewerbliche Ansiedlungen zu einem gemeinschaftlichen Ganzen. Genau 18,575 Kilometer ist der Maibach, der bei Meineweh entspringt lang, durchfließt fünf Gemeinden und mündet bei Bornitz in die „Weiße Elster“.

Zum anderen fliest die „Weiße Elster“ durch Bornitz. Die Weiße Elster ist ein Fluss im Grenzraum von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Sie entspringt als "Bílý Halštrov" nahe der deutsch-tschechischen Grenze bei der tschechischen Stadt Aš und mündet nach 257 km im südlichen Stadtgebiet von Halle in die Saale. Die Wasserqualität der Weißen Elster hat sich in den letzten 20 Jahren wesentlich gebessert und schwankt heute zwischen den Güteklassen I- II.
Das Bornitzer Elsterwehr ist immer wieder Anziehungspunkt der Einwohner sowie Gästen aus nah und fern. Der Höhenunterschied des Wehres beträgt ca. 1,70 m bei normalem Wasserstand und die Flussgeschwindigkeit 5m3/s.  Auf der rechten Seite flußabwärts befindet sich eine Fischaufstiegsanlage (Schlitzpass).

Am angrenzenden Aussichtspunkt, umgangssprachlich auch das Baumhaus am Wehr genannt, sind die verschiedenen Fischarten in der „Weißen Elster“ auf Schautafeln erklärt.
Zu den gängigen Fischarten, die in der Region eingesetzt und geangelt werden, zählen Karpfen, Aale, Zander, Schleie, aber auch die Bachforelle, die vor allem in der Weißen Elster heimisch ist.
Die Kletterstrecke für Kinder am Aussichtspunkt sowie der Rastplatz gelten oft als Ziel oder Zwischenstopp für Angler, Radfahrer und Spaziergänger.

Unterhalb des Wehres erfolgt linksseitig eine Einleitung von Sumpfungswasser aus dem Tagebau. Gleich daneben nutzen viele Wasserwanderer den Einstieg für Kanu- und Schlauchboottouren. Sehr gut kann man das von der 2004 neu errichteten Holzbogenbrücke etwas unterhalb beobachten. Diese hat ein Spannmaß von 40 Meter und ein Eigengewicht von 25 Tonnen.

Viel Geschichte beinhaltet auch die Neumühle in Bornitz.
Bereits 1796 wurde über eine Wassermühle berichtet, die vom Wasser des Maibaches gespeist wurde. Noch bis Anfang der 90er Jahre wurde die Mühle von der Familie Quellmalz betrieben. Es waren Besichtigungen mit kleinem Imbiss und echtem Mühlentropfen möglich. Seit einigen Jahren befindet sich nun die Mühle in neuem Privatbesitz und kann derzeit nicht besichtigt werden.

Das Kulturleben in Bornitz wird durch die Vereine Kultur- und Heimatverein Bornitz e.V., SV Eintracht Bornitz e.V., Bornitzer Karnevalsclub e.V. und dem Gartenverein „Elsteraue“ e.V. sowie durch die Freiwillige Feuerwehr und die Ortsbürgermeisterin gestaltet. „Maifeier, Weihnachtsmarkt, Dorfgemeinschaftsabend „Unter der Linde“, Tag der offenen Tür in der Heimatstube und bei der Feuerwehr, Straßenfeste sowie Fußballspiele und -turniere, Sportwochenende, Gymnastik- und Seniorenweihnachtsfeier, Rentner-Nachmittage mit Programmeinlagen der ortsansässigen Kindertagesstätte „Zwergenhaus“ und vielen mehr. Die Schuluhr von 1930, gebaut vom Zeitzer Ewald Manske, kann zum Tag der offenen Tür besichtigt werden.  

Bornitz steht den Neuansiedlungen junger Familien und dem Eigenheimbau offen entgegen und bietet mit der eigenen Kindertagesstätte und den beiden Spielplätzen ein familien- und kinderfreundliches Zuhause. 

Bornitzer Persönlichkeiten:

Julius Bergter (1856-1944) war Uhrmacher und leitender Direktor in Glashütte. Unter seiner Regie entstand die „Universal-Uhr“, eine sehr hochwertige Taschenuhr.

Karl Große (1884-1965) Kaufmann, Humorist und Komiker

Manfred Riedel (1936-2009) Philosoph der verschiedene Bücher verfasste unter anderem „ Zeitkehre in Deutschland“

Annerose Schulze  seit 24 Jahren Ortschronistin 

Ehrenbürger:

Albrecht Stahl (1922 - 2008)

Werner Quellmalz (1934 -2010)

 

Statistische Angaben
Einwohner: 472
Fläche: 3,73 km²

letzte Aktualisierung: 14.09.2018

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