Wassermühle Ostrau

Die Wassermühle in Ostrau leuchtet in frischem Gelb weit über die Dächer des Ortes. Gebaut im 13. Jahrhundert von Mönchen des nahe gelegenen Kloster Posa und dem damals ortsansässigen Ritter Conradus hat sich das gesamte Mühlengelände bis heute kaum verändert. Nach dem Brand der Ostrauer Mühle 1926 wurde diese wieder neu aufgebaut.
Die Ostrauer Mühle wurde zuletzt in fünfter Generationen der Familie Hofbauer bis 2004 betrieben und konnte in 24 Stunden 90 Tonnen Getreide mahlen. Heute ziert ein Schild „Kunstmühle“ das kleine Tor am Mühlenteich. Der künstlich angelegte Mühlenteich gegenüber der Mühle diente damals den Mönchen in der Fastenzeit als Fischlieferant. Noch in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts diente der Fischteich als Karpfenzuchtteich.

Wie kam es zum Mühlenbau?
Für die steigenden Erträge in der Landwirtschaft Anfang des 13. Jahrhunderts reichten die handbetriebenen Mühlsteine der Bauern (Quernen)  nicht mehr aus, das Korn sowie die Hülsen- und Ölfrüchte zu mahlen. Die Mönche vom nahen Kloster Posa und Ritter Conradus suchten nach einer Möglichkeit, doch ein Mühlenbau an der „Weißen Elster“ war wegen der vielen Hochwasser nicht sinnvoll. Nach Errichtung eines Mühlgrabens von Bornitz bis Ostrau wurde am Mühlgraben die Wassermühle in Ostrau gebaut, die 1210 erstmals in Betrieb genommen wurde. Die Mühle wurde als Doppelmühle geführt. Links vom Mühlgraben die Getreidemühle und rechts die Öl- und Sägemühle. Das Fundament wurde aus über Einhundert Stück Wassereichen   gebaut. Diese Eichen sind entrindete Stileichen, die durch Lagerung und Transport im Wasser unter Luftentzug steinhart wurden. Die Anlieger mussten damals Wasserbau betrieben. Dabei wurden im Mühlgraben Faschinen gebaut. Faschinen sind Bündel aus den Ästen der Korbweide, die Bein dick zusammen gebunden wurden und als Uferbefestigung eingebaut wurden. Damals gab es große Korbweidenfelder entlang der „Weißen Elster“ und bis heute erinnern die alten Kopfweidenbäume daran.

© Michael Dauster E-Mail

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