Droyßig

Der Ort Droyßig, in den Ausläufern des Thüringer Berglandes aber auch am Rande der Leipziger Tieflandsbucht gelegen, hat mit seinen ausgedehnten Wäldern und seiner gesunden Luft seit langem einen guten Ruf als Naherholungsort. Insbesondere aus den umliegenden Industriebetrieben kamen und kommen die Menschen hier her, um Wanderungen auf gepflegten Waldwegen zu unternehmen oder sich im Landschaftspark am Schlosse auszuruhen.

Droyßig liegt auf einem Plateau links der Elster, nach dem Hasselbach hin abfallend in einer Höhe von ca. 270 m über N.N. Die reiche Sandsteinflora bietet zu jeder Jahreszeit eine kaum zu übertreffende Pflanzenvielfalt. Die Wälder bestehen zum weitaus größten Teil aus alten Eichen- und Buchenbeständen, die bis in den Ort hineinreichen. Traditionsgemäß gibt es keine Industrie. Auch heute setzt die Gemeinde auf ruhiges Wohnen und sanften Tourismus.

Das Schloss
Geprägt wird der Ort durch das imposante Schloss. Zur Sicherung eines wichtigen Straßenkreuzungspunktes wurde es am Anfang des 13. Jahrhunderts als Reichsburg errichtet. Die Höhenburg Droyßig findet in Deutschland nicht ihresgleichen. Die Kreuzritter hatten Kenntnisse über modernes Befestigungswesen mit aus dem Orient gebracht, und in Droyßig führte ein kreativer Baumeister all diese Fortschritte in der Burgenbaukunst zusammen zu einem Werk aus einem Guss. Dabei übertrifft die Droyßiger Burg ihre Vorbilder zwar bei weitem nicht an Größe, wohl aber in der praktischen Anordnung.

Die Anlage besteht ursprünglich aus einem doppelten Mauerring, der von einem Graben umgeben ist. Die Außenmauer wird durch sechs Halbrundtürme verstärkt. In der Mitte stand noch 1605 ein "großer starker runder Turm". Den Zugang zur Burg bildete eine Zugbrücke, die von Osten her zwischen zwei Türmen in den Hof führte.

Mit der Erfindung und Entwicklung der Feuerwaffen verlor die Burg nach und nach ihre Bedeutung als Verteidigungsbauwerk, und der Adel strebte nach repräsentativen Wohnsitzen. In Droyßig geschah der grundlegende Umbau der Burg zur Wohnanlage, zum Schloss, unter Christian Julius von Hoym am Anfang des 17. Jahrhunderts. Da er wesentlich die neuen Gebäude auf die mächtigen Mauern der Burg aufsetzte, ist die ursprüngliche Anlage noch gut zu erkennen.

Die Schlosskirche
Ein Bauwerk von überregionalem Rang ist die Schlosskirche. Sie wurde in die Denkmalliste der Organisation der vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aufgenommen. Die Schlosskirche wurde 1622 nach Abbruch eines Teiles der ehemaligen Befestigungsanlage über dem einstigen Burggraben errichtet, aber im Innenausbau nicht fertiggestellt.

Der einfache Baukörper verrät im Äußeren nicht den Bauzweck. Die drei Fenstergeschosse folgen vielmehr dem Fassadenschema von Renaissancepalästen. Plastische Formen, geschwungene und gesprengte Fenstergiebel künden den nahen Barock an. Die Steinmetzarbeiten der Wandgliederung und Empore sind von hoher Qualität. Details, wie das "Beschlagwerk" verweisen vor allem auf den niederländisch-norddeutschen Manierismus. Unter dem Kirchenschiff befindet sich die imposante Krypta mit ihren Korbbogengewölben.

Droyßig - bärenstark!
Seit mehr als 130 Jahren gibt es im Schlosspark ein Bärengehege. Der Bär gehört zu Droyßig wie die klare Waldluft. Schulklassen und Familien aus der näheren und weiteren Umgebung machten schon vor langer Zeit ihre Ausflüge nach "Dressch bein Bär". So wählte die Gemeinde auch folgerichtig den Bären zu ihrem Wappentier. Seit 2003 tummeln sich Aiko und Toni zwei prächtige Burschen in dem neuen, modernen Gehege. Sie fühlen sich wohl bei uns und zeigen das auch den Besuchern.


Homepage: www.droyssig.de


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